Informationen zum Berufsbild der Meeresbiologie

 

Du spielst mit dem Gedanken, Meeresbiologie zu studieren, hast aber noch keine rechte Ahnung, was auf dich zukommen könnte, wie das Studium aufgebaut ist oder wie deine späteren Berufschancen aussehen?

Dann könnte dir der nachfolgende Text eine Hilfe sein! Nachfolgend erhältst du alle wichtigen Informationen, die es rund um den Beruf des Meeresbiologen/ der Meeresbiologin zu wissen gibt.

Doch bevor du dich genauer mit dem Thema befasst, stellt sich die Frage, was man unter Meeresbiologie versteht. Klar, irgendwas mit Meer und Biologie. Aber eben nicht nur. Tatsächlich handelt es sich bei der Meeresbiologie, die auch als biologisches Meereskunde bezeichnet wird, um ein Teilgebiet der Biologie/der Meereskunde. Zugleich umfasst die Meeresbiologie das Gebiet der Ökologie, so dass du dich als Meeresbiologe/in mit Lebewesen und Lebensvorgänge in Ozeanen oder Meeren beschäftigst. Solltest du dem Meer rein gar nichts abgewinnen können, ist der Beruf des Meeresbiologen wohl eine schlechte Wahl.

Steckst du noch mitten im Abitur und machst dir Gedanken über den Beruf des Meeresbiologen, so solltest du bereits im Vorfeld Interesse an der Biologie, der Ökologie, aber auch der Chemie mitbringen. Zudem ist es natürlich von Vorteil, wenn du dich zum Beispiel im Umweltschutz stark machst oder dahingehend Interesse besteht.

Ein paar Teilbereiche der Meeresbiologie im Überblick

Die Meeresbiologie bietet einige Teilbereiche, die sich in verschiedenen Studiengängen widerspiegeln, die weiter unten aufgeführt werden. So lautet ein Spezialgebiet der Meeresbiologie “Maritime Technologien”, hier handelt es sich besonders um einen Ingenieursschwerpunkt, da gerade die Meere nicht nur Nahrung und Leben bieten, sondern in der heutigen Zeit immer mehr als Quelle der Energiegewinnung dienen. Mit welcher Technik lässt sich das Meer als umweltschonende Ressource verwenden? Diesen Fragen nach Windtechnik und der dazu passenden Technik, geht die Meeresbiologie hier nach. Zudem erarbeitet sie neue Erkenntnisse in der Seefahrt und wie diese optimiert werden kann.

Die biologische Ozeanografie beschäftigt sich auch mit dem Meer als Lebensraum und dessen Bewohner. Zugleich bezieht es den Menschen mit ein, der das Ökosystem immer wieder verändert und durcheinanderbringt, wie etwa durch Überfischung oder Verschmutzung der Meere. Fischökologie und die Umweltüberwachung der Meere spielt in diesem Bereich eine große Rolle.

Die Meeresmikrobiologie beschäftigt sich damit, in die bisher unerforschten Tiefen der Meere vorzudringen. Längst sind nicht alle Meere erforscht, gerade in unwirklichen Tiefen warten kleinste Lebewesen darauf, entdeckt und erforscht zu werden. Bei der Mikrobiologie geht es vor allem um kleine Bakterien, Urtierchen oder Algen, die sich in vielen hundert Metern Tiefe verbergen und tummeln.



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Der Weg zum Meeresbiologen

Möchtest du also den Weg des Meeresbiologen beschreiten, musst du ein Studium absolvieren. In Deutschland, Österreich und auch in der Schweiz wird als Voraussetzung für ein Studium der Meeresbiologie ein Bachelor Studium in der Biologie erwartet. Erst danach kannst du dich auf einen Masterstudiengang der Meeresbiologie bewerben.

Ein Biologiestudium ist unbedingt notwendig, um die verschiedenen Prozesse und Lebensräume zu verstehen und dient somit als “Aufbaustudiengang”. Denn sonst würdest du wohl nicht viel im Meeresbiologen-Studium verstehen. Ein Biologiestudium im Bachelor dauert rund 6 Semester, also drei Jahre und schließt mit der Bezeichnung “Bachelor of Science” ab. Um den Biologie-Bachelor studieren zu können, benötigst du Abitur. Zwar kannst du auch an Fachhochschulen Biologie studieren, allerdings handelt es sich um kein “klassisches” Biologie-Studium, sondern um Studiengänge, die dich bereits in eine Richtung festlegen, wie zum Beispiel Bioprozesstechnik.

Für das Meeresbiologiestudium wird allerdings ein “klassisches” Biologiestudium verlangt. Für den BA der Biologie gibt es einen Numerus Clausus (NC) also eine bestimmte Abiturnote, die du erreichen musst. Da Biologie zu einem sehr beliebten Studiengang gehört, sehen sich die meisten (aber längst nicht alle) Universitäten gezwungen, im Vorfeld “auszusieben”. Der NC variiert von Uni zu Uni, so dass an der einen Uni etwa ein NC von 1,6 verlangt wird (Humboldt-Universität in Berlin) oder auch ein NC von 2,5 (Heinrich-Heine Universität Düsseldorf). Insofern solltest du versuchen, deinen Abidurchschnitt zwischen 1,7 und 2,1 einzupendeln, um auf der sicheren Seite zu sein.

Einige Universitäten, die den Biologie BA anbieten sind zum Beispiel die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, die Uni Marburg, die Uni Tübingen, die LMU München oder die TU Dresden. Je nach Standort kann es sein, dass du neben deinem Abiturzeugnis und deiner sonstigen Bewerbung ein Motivationsschreiben anfügen musst oder auch zu einem Eignungsfeststellungsverfahren eingeladen wirst. Hier soll insbesondere deine Eignung zum Biologiestudium ermittelt werden. Dies ist vor allem an der LMU München der Fall, da hier kein NC für Biologie existiert.

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Das Biologiestudium

Das Biologiestudium bildet sozusagen den Grund und Boden deines späteren Meeresbiologiestudiums, daher ist es wichtig zu wissen, was dich in einem Biologiestudium überhaupt erwartet. Das Biologiestudium soll vor allen Dingen Praxis und Theorie vereinen. In den ersten zwei Semestern wirst du vor allem in die Grundlagen der Biologie eingeführt, Physik und Mathematik stehen ebenso auf deinem Stundenplan.

Zudem belegst du Kurse, die sich mit den Grundlagen der Botanik (Pflanzenlehre), der Zoologie (Lehre der Lebensweise von Tieren), der Genetik, Ökologie, der Mikrobiologie, Biochemie und zu guter Letzt der Biotechnologie beschäftigen. Auch Kurse in der Mathematik, der allgemeinen und anorganischen Chemie, physikalische Chemie und der organischen Chemie zählen zu den Inhalten deines Biologiestudiums.

Die praktischen Kurse des Studiums werden vor allem in Labor und durch Praktika abgeleistet, so dass du dein theoretisch erlerntes Wissen in der Praxis umsetzen kannst. Am Ende des Biologiestudiums musst du eine experimentelle Abschlussarbeit (Bachelorarbeit) anfertigen, um deinen Abschluss zu erhalten.

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Das Studium der Meeresbiologie

Wie bereits oben erwähnt, kannst du dich nach deinem Biologiestudium auf einen Masterstudiengang der Meeresbiologie bewerben.

Der Masterstudiengang dauert im Schnitt vier Semester, also zwei Jahre. Da der MA der Meeresbiologie oft zulassungsbeschränkt ist kann es sein, dass die jeweilige Uni eine spezielle Note im vorausgegangen Biologiestudium verlangt.

An der Universität Rostock muss zum Beispiel mindestens die Note 3,0 im Bachelorstudium geschafft werden – es sind 22 Plätze des begehrten Studienganges zu vergeben. Zudem solltest du über gute Englisch-Kenntnisse verfügen, da entweder Teile der Vorlesungen oder Veranstaltungen auf Englisch gehalten werden und diverse Fachliteratur, die du im Laufe des Studiums benötigst, ebenfalls in der englischen Sprache verfasst wurde. Ein weiterer Grund liegt darin, dass du ggf. ein Auslandssemester an einer Uni in den USA, Kanada, Neuseeland oder Australien absolvieren kannst. Diese Standorte sind in der Meeresbiologieforschung sehr anerkannt und geschätzt. Es kann somit erforderlich sein, einen Englischabschluss auf B2/C1 Level zu haben.

Doch keine Sorge: mit bestandenem Abitur und/oder einer ablegten Prüfung in Englisch, hast du dieses Niveau (C1) auf jeden Fall erreicht. Falls du dir unsicher bist, erteilt deine Wunschuni dir gerne Auskunft.

Neben der Universität Rostock bieten auch die Christian-Albrechts Universität zu Kiel oder die Universität Hamburg verschiedene Studiengänge an. Die Uni Bremen bietet dir den Studiengang “Marine Biologie” an, bzw. “Marine Mikrobiologie”. Der Grund hierfür ist selbstverständlich die Nähe zur Ost/Nordsee, so dass sich ein Studienstandort anbietet, auch um mit den angehenden Meeresbiologen Exkursionen, Kurse etc. durchzuführen.

Die Unis haben, um den Absolventen ein breiteres Spektrum anzubieten, auch diverse Schwerpunkte miteinander gekreuzt: so bietet die Uni Rostock den “klassischen” Meeresbiologen-Master an, die Uni Hamburg aber den “Master für Marine Ökosystem- und Fischereiwissenschaften” an. Den Abschluss bildet hier der “Master of Science”.

Falls du mit dem Gedanken spielst, den Meeresbiologen in einem Fernstudium zu absolvieren, müssen wir dich leider enttäuschen: es ist in Deutschland nicht möglich, diesen Studiengang als Fernstudium zu absolvieren. Das Studium ist zum Teil sehr praxisorientiert, so dass es auf “die Ferne” einfach nicht möglich ist, so viel Stoff aufzuholen und adäquat zu verstehen. Auch ein duales Studium ist nicht möglich, du kannst den Studiengang nur an einer Universität in Angriff nehmen.

Da es sich vor allem um den “klassischen” Meeresbiologen-Studiengang drehen soll, wird nachfolgend als Beispiel die Uni Rostock verwendet, um dir einen genauen Eindruck in das Meeresbiologiestudium zu ermöglichen.

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Das Studium der Meeresbiologie an der Uni Rostock (MSc Mebio)

Um dich für den Masterstudiengang zu bewerben, benötigst du dein Abschlusszeugnis deiner vorherigen Universität, an der du deinen Biologiebachelor absolviert hast. Dazu bewirbst du dich online, bei Fragen hilft dir das Studierendensekretariat gerne weiter. Der Masterstudiengang erfolgt an den meisten Unis zum Wintersemester, dies gilt auch für die Uni Rostock.

Nach vier Semestern schließt du das Studium mit einer Abschlussarbeit (der Masterarbeit) ab. Im Laufe des Studiums musst du etliche Veranstaltungen, die sich in Vorlesungen, Übungen oder Seminare aufteilen besuchen und in diesen Veranstaltungen zum Teil Prüfungen ablegen. Für jede abgelegte Prüfung sammelst du Punkte (Leistungspunkte “LP”) insgesamt musst du am Studienabschluss 120 Leistungspunkte gesammelt haben.

Diese Punkteanzahl ist bei den meisten Universitäten üblich. Nach deinem erfolgreichen Abschluss des Studiums ist sogar eine Promotion (also eine Doktorarbeit) möglich. Dafür bieten die unterschiedlichen Universitäten bestimmte Doktorandenprogramme an, du kannst aber auch ganz alleine zu einem Professor gehen und mit ihm die Möglichkeit einer Promotion besprechen. Diese Art ist zum Beispiel an der Universität Rostock möglich, diese Form nennt sich Individualpromotion.

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Der Studienablauf – Aufbau und Inhalte

An der Uni Rostock (und an den anderen Unis ebenfalls) ist dein genauer Studienverlauf durch die Prüfungsordnung geregelt. Dort erfährst du genau, welche Kurse du wann belegen kannst, welche Prüfungen auf dich zukommen und wie deine Abschlussarbeit aussehen soll. So musst du in Rostock beispielsweise in den ersten drei Semestern 11 meeresbiologische Pflichtmodule besucht werden:

  •  Grundlagen der Meeresbiologie
  •  Lebensraum Meer
  •  Grundlagen mariner Stoffkreisläufe
  •  Ökophysiologie aquatischer Organismen
  •  Phykologie
  •  Marine Wirbellose
  •  Analyse von Stoffkreisläufen
  •  Mikrobielle Ökologie
  •  Regionale marine Ökologie
  •  Vertiefende Literatur- und Theoriestudien
  •  Forschungspraktikum

Zudem kannst du aus unterschiedlichen Wahlpflichtmodulen wählen und dir ggf. einen Schwerpunkt setzen:

  •  Grundlagen des wissenschaftlichen Tauchens
  •  Evolutionäre Morphologie mariner Wirbelloser
  •  Seepraktikum
  •  Spezielle Phykologie Wattenmeer Sylt
  •  Biostatistik
  •  Meeresnaturschutz
  •  Modellierung in der Meeresbiologie

Du kannst nicht alle Module “wahllos” belegen, sondern musst dir mithilfe älterer Studenten oder mit der Studienberatung deinen Stundenplan zusammenstellen.

Einige Kurse können zum Beispiel erst gewählt werden, wenn ein anderer Kurs im Voraus absolviert und bestanden wurde. Denn etliche Kurse bauen aufeinander auf und dir fehlen sonst elementare Grundlagen.

Alle diese Module werden zum Beispiel in Vorlesungen, Seminare, Übungen, Exkursionen etc. unterteilt, hiervon hängt insbesondere die “Unterrichtsart” ab: in einer “klassischen” Vorlesung steht meist der Dozent vorne und spricht, während du fleißig mitschreibst und Zuhause den Stoff auf- und nacharbeitest.

In Seminaren oder Übungen, die oft in kleineren Gruppen stattfinden, kann sich der Dozent viel mehr Zeit für Fragen oder Problemstellungen nehmen. In Übungen tauschst du dich mit deinen Kommilitonen, also den Mitstudenten aus, Zeit im Labor wirst du ebenfalls verbringen. Jede Veranstaltung, die du besucht hast, wird mit einer Prüfungsleistung abgeschlossen. Dabei kann es sich etwa um:

  •  Mündliche Prüfungen
  •  Referate / Präsentationen
  •  Hausarbeiten
  •  Klausuren (auch Multiple Choice)
  •  Berichte/Laborberichte ….
  • Etc. handeln.

Auf die meisten Prüfungen erhältst du eine Note, die später mit in die gesamte Wertung deines Studiums mit einfließt. Die meisten Universitäten, in denen die Meeresbiologie angeboten wird, erlauben es, dass du eine Prüfung, wenn du sie nicht bestanden hast, noch einmal wiederholen kannst. Bei mehrmaligem Nichtbestehen kann es allerdings sein, dass du dein Studium abbrechen musst und auch an keiner anderen Uni mehr fortführen darfst.

Im vierten und letzten Semester deines Studiums fertigst du eine Abschlussarbeit, also die Masterarbeit an. Dazu muss du dir einen Betreuer und einen Zweitgutachter aussuchen. Mit deinem Betreuer besprichst du das Thema für deine Arbeit. Zur Bearbeitung bleiben dir 22 Wochen Zeit, ehe du die Masterarbeit fristgerecht einreichen musst.

Neben dieser Masterarbeit musst du dich im Anschluss einem so genannten Kolloquium stellen: diese Prüfung dauert 40 Minuten, in den ersten 20 Minuten erläuterst du deine Abschlussarbeit, in den letzten 20 Minuten stellen dir die Prüfer noch einige Fragen. Insgesamt wird dieses Abschlussmodul mit 30 Leistungspunkten belohnt.

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Schwierigkeiten des Studiums

Sicherlich fragst du dich, ob das Studium der Meeresbiologie besonders “schwer” ist. Diese Frage lässt sich so pauschal nicht beantworten. Mach dir vor dem Studium jedoch bewusst, dass dir analytische Fähigkeiten, also auch in der Biologie und Mathematik/Statistik, die im Studium vorkommen, liegen sollten. Wenn Bio und Mathe eher zu deinen Hassfächern zählen, solltest du Meeresbiologie nicht studieren.

Zudem können lange Tage an der Uni und im Labor an deine körperliche und vor allem geistige Grenze stoßen, insbesondere, wenn du den Stoff Zuhause vorbereiten oder nacharbeiten musst, Protokolle fürs Labor anfertigen, usw.

Somit suchst du dir mit einem Meeresbiologiestudium ein Studium mit besonderen Herausforderungen aus, bei dem du (wie in anderen Studienfächern auch) ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Disziplin benötigst. Schließe dich gerade in mathematischen Kursen oder Übungen mit deinen Mitstudenten kurz und bildet rechtzeitig Lerngruppen, um eventuelle Probleme und Lücken im Stoff aufzuholen.

Im Gegensatz zur Schule wird beim Studium ein hohes Maß an Eigenverantwortung erwartet, den Dozenten wird es “egal” sein, ob du deine Prüfung bestehst oder nicht. In den jeweiligen Universitäten herrscht dennoch eine gewisse Anwesenheitspflicht in den Veranstaltungen, du darfst also lediglich 2-3 mal (entschuldigt) fehlen, da du sonst vom Kurs ausgeschlossen wirst und diesen wiederholen musst. Die meisten Kurse werden nur 1x im Jahr (also zum Sommer- oder Wintersemester) angeboten, so dass du entsprechend lange warten musst.

Dies hat den Grund, da der Stoff am besten im Seminar aufgearbeitet und verstanden wird. Alles ganz alleine Zuhause nachzuholen wird sehr schwierig für dich werden. Daher solltest du dich regelmäßig mit deinen Studienkollegen austauschen. Oft bieten Unis auch extra Kurse an, die von Studenten aus höheren Semestern geleitet werden, dort besprecht ihr den klausurrelevanten Stoff, sprecht miteinander über Unklarheiten oder geht Übungsblätter durch.

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Was kann ich nach dem Studium machen? 

Bevor es nun ans Eingemachte, nämlich die Jobaussichten und Möglichkeiten geht, bist du vielleicht schon einmal mit “Klischees” über Meeresbiologen in Kontakt gekommen. Nun wirst du aufgeklärt, ob diese tatsächlich stimmen:

1. Als Meeresbiologe taucht man oft und benötigt einen Tauchschein

Dieser Fakt trifft zunächst nur zu, wenn du beispielsweise Korallenriffe erforschen oder eine Tauchschule eröffnen willst. Doch im Normalfall benötigst du keinen Taucherschein. Den Großteil arbeitest du an Land oder auf dem Schiff, die “Taucharbeit” erledigen meist Roboter

2. Das Meeresbiologiestudium ist in Deutschland sinnlos, da man eh keinen Job findet


Klar, in der Meeresbiologie sind die Jobs nicht so großzügig gesät wie bei den Ärzten oder Anwälten. Dennoch kannst auch du deine Nische finden: Jobs finden sich zum Beispiel in den zahlreichen Instituten, an der Nord- oder Ostsee, wo einige Arbeitgeber sitzen. Zudem kannst du an diversen Projekten mitarbeiten oder in der freien Wirtschaft/dem Journalismus deinen Platz finden

3. Als Meeresbiologe bist du häufig auf Schiffen unterwegs


Obwohl du dich mit dem Schwerpunkt Meer beschäftigst, wirst du seltener auf einem Schiff sein, als du vielleicht denkst. Gerade in der Forschung, in der freien Wirtschaft, im Labor wirst du wohl eher auf dem Trockenen verweilen.

Doch Spaß beiseite und zurück zum Wesentlichen: klar, die Frage beschäftigt dich natürlich, in welchen Bereichen kannst du als Meeresbiologe arbeiten? Die häufigsten Bereiche sind unter anderem:

  • An Universitäten oder privaten Forschungsinstituten (Zentrum für marine Umweltwissenschaften MARUM, Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie, Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung AWI, Institut für Küstenforschung der GKSS, Institut für Ökologie, Hiddensee….) dies sind nur einige Institute, die genannt wurden
  • In Wirtschaftsunternehmen und der Industrie (Fischerei, Windkraft, Aquakultur)
  • Diverse nationale / internationale Organisationen: WWF, NABU, Greenpeace, UNO, EU-Ämter
  • Verwaltung (Zoo, Nationalparks), Ministerien (Umweltbehörde, Landesämter)
  • Museen: Meeresmuseen, Zoos, Aquarien, Naturschutzgebiete
  • Pharmazie, besonders dann, wenn Wirkstoffe aus dem Meer für die Medizin /Kosmetik eingesetzt werden
  • Wissenschaftsjournalismus, Pressestellen, Zeitschriften, Radio
  • Ökotourismus (Führungen im Wattenmeer/Robbenführungen, etc.)
  • Du kannst in einem Tauchunternehmen arbeiten, welches Meeresbiologiekurse anbietet, national oder international

Du siehst also, dass es etliche Bereiche gibt, in denen du unterkommen kannst. Allerdings muss auch erwähnt werden, dass du mit deinem Studium zwar das Grundwissen und wissenschaftliche Knowhow erlernt hast, dies aber noch kein Türöffner für deinen späteren Job darstellt. Daher ist es wichtig, schon im Studium die Weichen zu stellen, etwa durch Praktika. Damit sammelst du erste Erfahrungen und Eindrücke in der Arbeitswelt und kannst in verschiedene Bereiche herein schnuppern.
Wie wäre es in der Redaktion eines Magazins, welches sich mit Meeresbiologischen Themen beschäftigt? Das Atlantis Magazin oder auch Spektrum sind zum Beispiel wichtige Zeitschriften in dieser Sparte. Erst nach dem Studium mit der “Suche” oder Orientierung nach einer möglichen Richtung zu beginnen, geht eher nach hinten los und du verlierst unnötig Zeit bei der Berufswahl.

Je mehr Erfahrungen du vorweisen kannst, desto höher werden deine Chancen bei potentiellen Arbeitgebern. Gerade in der Forschung solltest du wissen, dass Stellen nicht nur sehr begehrt und rar gesät sind, sondern zudem ein zeitliches Ablaufdatum haben: diese Forschungsstellen sind beispielsweise auf zwei Jahre besetzt, so dass du dir inzwischen, bzw. vorher einen “Plan B” überlegen solltest.

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Der Arbeitsmarkt für Meeresbiologen

Laut Statistik hilft schon ein Universitätsabschluss vor potentieller Arbeitslosigkeit: so werden etwa 4% der Absolventen von Arbeitslosigkeit bedroht. Die Zahl als solches sagt jedoch wenig aus.

Stattdessen muss hinzugefügt werden, dass jeder Studiengang unterschiedliche Berufsperspektiven mit sich bringt: so wird ein Medizinstudent weniger Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt haben als ein Absolvent, der Kommunikationswissenschaften oder Orientalistik studiert hat.

Wie sehen die Berufsaussichten generell für Meeresbiologen nach dem Studium aus?

Obwohl dir (theoretisch) viele Wege offenstehen, wie die Liste oben zeigt, ist das Meeresbiologiestudium ist äußerst beliebt, allerdings sind die offenen Stellen dünn besiedelt. Es gehört eine große Portion Eigeninitiative, vielleicht sogar Mut und Ausdauer dazu, um einen Beruf an Land zu ziehen.

Und dann kann es passieren, dass der erste Job nicht der ist, den du eigentlich möchtest. Daher solltest du, wie oben bereits angedeutet, dein Studium nutzen, deine Fähigkeiten auszubauen, zu vertiefen und Erfahrungen durch Praktika oder Nebenjobs zu sammeln. Gerade die Forschung ist von Forschungsgeldern abhängig, um Projekte zu finanzieren, daher ist es nicht gesichert, ob oder wann / wie lange das Forschungsprojekt beispielsweise läuft.

Von daher ist es gerade mit dieser Studienrichtung nicht unüblich, entweder mehrere Lücken im Lebenslauf zu haben oder mit der Arbeitslosigkeit konfrontiert zu werden. So schlagen sich Meeresbiologen ohne Weiteres in einer “Durststrecke” mit Minijobs durch, müssen Arbeitslosengeld beantragen oder wechseln resigniert die Fachrichtung.

Somit kann das Berufsfeld des Meeresbiologen als vielfältig, aber auch unsicher und als große Herausforderung beschrieben werden. Der andere Grund, der die Jobsuche so schwierig macht ist der, dass freie Stellen kaum ausgeschrieben werden. In der Tageszeitung wird keine Stellenanzeige stehen, in der “nach einem Meeresbiologen” gesucht wird, wohl möglich nimmst du zuerst eine Arbeit an, die du so nicht erwartet hast.

So oder so verlangt das Studium Durchhaltevermögen, Kreativität, Mut und Spontanität, einen guten Beruf zu wählen. Und manchmal steckt einfach Glück dahinter. So schrieb ein Student der Meeresbiologie in seinen Erfahrungsbericht im Internet, dass er zunächst zwei Jahre arbeitslos gewesen sein, nun aber Tauchschulungen auf den Seychellen anbiete.

Falls du in Deutschland wirklich keine Stelle finden solltest, kannst du es im Ausland versuchen- ob Norwegen, Schweden, Finnland, Australien, die USA oder Neuseeland- oft hat der Abschluss als Meeresbiologe dort einen höheren Stellenwert/ein höheres Ansehen als in Deutschland. Mit einem Doktortitel können deine Chancen in der Berufswelt nochmals steigen, für manche Stellen kannst du allerdings auch “überqualifiziert” sein.

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Dein Gehalt nach dem Meeresbiologie Studium

Das Gehalt, welches du in den potentiellen Berufen erhältst, variiert stark und hängt nicht nur von der Branche ab, in der du arbeitest, sondern auch, ob du beispielsweise über einen Doktortitel verfügst.

In Relation dazu musst du sehen, dass du etliche Jahre (mit der Promotion etwa 10 Jahre) in deine Ausbildung gesteckt hast, dort lediglich Minijobs ausüben konntest oder Bafög, Studienkredite, etc. in Anspruch nehmen musstest. Die angegebenen Gehälter geben eine grobe Richtung vor. Hast du etwa den Doktortitel und das unsagbare Glück, in der Forschung einen Platz ergattert zu haben, so kannst du mit einem Gehalt von etwa 3.300 Euro (Brutto) bei einer halben Stelle können dies 1.650 Euro Brutto sein. Und da sind noch keine Steuern abgezogen!

Das Problem sind hier (wie oben bereits erwähnt) die unsicheren Kurzzeitverträge in der Forschung.

In weiteren, öffentlichen Unternehmen, bei denen die Stellen oft niedrig besetzt sind, variieren die Löhne ebenfalls und hängen auch von deiner Berufserfahrung, dem Amt, dem jeweiligen Bundesland, usw. ab. Arbeitest du in einem Ministerium oder gar Bundesamt, kannst du mit einem Einstiegsgehalt von etwa 3.300 Euro Brutto rechnen.

Je nach Aufstieg und Dienstjahren kann sich dieser Betrag sicherlich nach oben hin verändern. Umweltverbände oder der Naturschutz zahlen dir ein Gehalt von ca. 1.500 – 3.000 Euro Brutto. Strebst du eine Stelle in der Privatwirtschaft oder Industrie an, kannst du mit einer Gehaltsspanne von 2.000- 4.000 Euro Brutto rechnen.

Dies ist oftmals das Einstiegsgehalt und kann sich erhöhen. Hängst du an eine Promotion noch die Habilitation (also den Professor), kannst du für eine Professorenstelle, etwa an der Uni mit einer vollen Lohntüte rechnen: zwischen 5.000 – 6.000 Euro Brutto (und sogar noch mehr) ist möglich. Für diese gut bezahlten Stellen benötigst du jedoch eine Menge Durchsetzungsvermögen und einen langen Atem.

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Fazit – Ist das Studium das Richtige für dich?

Zusammenfassend kannst du dir also merken, dass man das meeresbiologische Studium keineswegs wegen des Geldes beginnen sollte oder wenn man direkt einen sicheren und möglichst stabilen Job möchte.

Stattdessen hast du dich vielleicht schon in der Schule für das Meer, die Tiere und die Umwelt interessiert und wolltest einfach wissen, wie dieser Lebensraum funktioniert und wie er geschützt oder verbessert werden kann. Wenn du dich obendrein für Biologie, Chemie oder Physik interessierst, ist dieser Studiengang möglicherweise für dich geeignet.

Nach einem Studium der Biologie hast du ausreichende Kenntnisse erworben, um nun auf dem Studium der Meeresbiologie aufzubauen. Dort erhältst du weitere, tiefergehende Kenntnisse rund um das Thema Meer, seine Lebewesen und wichtige, umweltliche oder technische Aspekte. Mit der Nähe zum Meer haben gerade Hamburg, Bremen oder Rostock die besten Voraussetzungen, um dir einen anschaulichen Studiengang anzubieten, in dessen praktischen Modulen du durch Exkursionen das Meer vor der Haustüre genauer kennen lernen kannst.

Der Hauptantrieb, um das Studium der Meeresbiologie zu wählen, sollten in aller erster Linie deine Interessen sein, die sich in diese Richtung bewegen, so wie der Wille, das Berufsleben flexibel und abwechslungsreich zu gestalten.

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